Investor Fabian Westerheide fordert mehr Tempo bei der KI-Initiative

Düsseldorf. Wenn es um Politik geht, redet Fabian Westerheide noch schneller als sonst. „Ich finde gut, dass sich die Bundesregierung mit künstlicher Intelligenz beschäftigt und das Thema auf der Agenda ist“, sagt er, noch in normalem Tempo. Dann legt er los. Die Initiative: „fünf Jahre zu spät“. Die Prozesse: „viel zu langsam und bürokratisch“. Das Budget: „viel zu klein“.

„Wir haben das Geld, aber wir stecken es lieber in die Rente statt in die Zukunft“, sagt der Investor. „Unser Staat verwaltet den Status quo.“ Und wenn sich das nicht ändere, werde Europa bald zu einem „Freilichtmuseum für Amerikaner und Chinesen“.

Die harte Kritik kommt von berufener Stelle: Westerheide, 31, ist einer der bekanntesten Köpfe in der deutschen Szene. Er investiert mit seinem Fonds Asgard Capital in Start-ups, die künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Er organisiert die Fachkonferenz „Rise of AI“, bei der sich jedes Jahr Hunderte KI-Experten treffen.

Mit seiner Kritik am Standort Deutschland hält er sich nicht zurück. An klugen Köpfen mangelt es in Deutschland und Europa nicht, meint Westerheide, aber an Kapital. Das sei jedoch entscheidend, um konkurrenzfähige Firmen aufzubauen: „Künstliche Intelligenz ist teurer als E-Commerce.“

Die Forschung an der Technologie sei aufwendig, die Entwicklung eines Prototyps langwierig. So manch gute Idee, für die Gründer in den USA oder China Millionensummen erhalten, scheitere deswegen.

Dabei geht es um viel. „Die Welt wird von denen erobert, die die besten künstlichen Intelligenzen machen“, ist Westerheide überzeugt. Ob IT, Handel oder Industrie: Keine Branche wird ohne die Zukunftstechnologie auskommen. An diesem Notstand will er selbst etwas ändern. Mit seiner Firma hat er den „Asgard Singularity Fund“ aufgelegt, der in europäische Start-ups investiert, bei denen KI im Mittelpunkt steht.

Quelle: KI: Fabian Westerheide will mehr Tempo bei künstlicher Intelligenz (handelsblatt.com)

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